Sonntag, 16. Oktober 2016

Rezension: Alles was ich sehe

Titel: Alles was ich sehe
Autor: Marci Lyn Curtis
Seitenzahl: 432 
Preis: 18,99€ erschienen im Carlsen-Verlag 

Maggie hasst ihr neues Leben als Blinde. Sie will keine tapfere Kranke sein, und auf Unterricht von anderen Blinden kann sie gut verzichten. Nach einem missglückten Streich passiert es: Sie kann wieder sehen! Nur einen Ausschnitt der Welt, genauer: einen zehnjährigen Jungen namens Ben. Mit Hilfe des altklugen und hinreißenden Jungen scheint sie einen Teil ihres alten Lebens zurückzubekommen. Und Bens großer Bruder Mason ist Sänger in Maggies Lieblingsband. Und ziemlich attraktiv. Doch er lässt sie abblitzen, weil er denkt, dass Maggie ihre Blindheit vortäuscht – was ja irgendwie stimmt. Dann kommt heraus, warum sie ausgerechnet Ben sehen kann.



Beginnen wir mal mit dem Cover: es ist wunderschön, und ich finde es macht schon auf das Buch neugierig. Und unter dem Schutzumschlag ist es noch schöner: Ich vermisse die Sterne. 

Maggie ist 17 und seit neustem blind, als sie plötzlich Ben sehen kann, führt sie dies Anfangs auf einen Sturz oder Halluzinationen zurück. Ben und sie freunden sich an, und Maggie beginnt für Bens großen Bruder zu schwärmen. Wer jetzt jedoch (sowie ich anfangs) denkt, dass es ein fröhlich seichtes Buch ist, am Ende alle glücklich und sehend hat sich geirrt. 

Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Maggie, der Schreibstil ist sehr flüssig und zeichnet sich vorallem durch den sarkatischen Humor aus. Maggie ist trotzig und bockig, was ich ihr nicht verdenken kann, wenn man plötzlich von einen Tag auf den anderen blind wird. Ich mochte sie trotzdem echt gern, sie hat das Herz am rechten Fleck, auch wenn sie ein paar Dinge tut, die ich nicht so gut fand. Am meisten habe ich den zehnjährigen Ben ins Herz geschlossen. 
Ben hatte Spina befida, eine Krankheit die zwar behandelt wurde, unter deren Folgen er aber immer noch zu leiden hat. Trotzdem ist er witzig, feinfühlig und am meisten liebenswert. Seine Beziehung zu Maggie ist etwas ganz besonderes und bleibt einem sicherlich länger im Gedächtnis. 

Die Geschichte ist wirklich schön, und ganz ganz anders als ich erwartet hatte, es ist definitiv nicht das typische Jugendbuch. Die Handlung ist etwas langsam, aber passt gut zur Geschichte, die auf emotionaler Ebene wirklich berührt. 

Ein ganz ganz tolles Buch, mit vielen tollen Charakterentwicklungen. Für jeden der mal auf Aktion verzichten kann zu empfehlen. Wirklich gelungen. 4 Sterne 

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