Dienstag, 17. Januar 2017

Rezension: Hier musst du glücklich sein





Titel: Hier musst du glücklich sein
Autor:Lisa Heathfield
Seitenzahl: 315
Preis: 16,99 €


Eine kleine Gemeinschaft, abgeschottet von der Welt. Hier ist Pearl aufgewachsen und hier fühlt sie sich sicher, denn ihr Oberhaupt Papa S. beschützt sie alle vor der vergifteten Welt da draußen. Doch als sich der gleichaltrige Ellis und seine Familie ihrer Gemeinschaft anschließen, wird Pearls Weltbild auf die Probe gestellt: Ellis wächst Pearl täglich mehr ans Herz – und er scheint nicht an die Lehren von Papa S. zu glauben! Langsam wird auch Pearl klar, dass sie fliehen müssen, um sich zu retten …
Ich habe mich bereits während meiner Schulzeit etwas mit Sektengewalt, im Rahmen des Religions und auch Psychologie Unterrichts, auseinander gesetzt. Ich fand damals bereits dass es ein sehr faszinierend und auch erschütterndes Thema ist, weshalb mich dieses Buch angesprochen hat und auf meiner Leseliste gelandet ist. 
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Pearl, einem Teeanager-mädchen. Gleich im ersten Kapitel bekommt sie ihre Periode, da sie aber anscheinend nicht aufgeklärt wurde, denkt sie zu erst sie würde aus ihrem Bauch her raus bluten und sterben. Elizabeth, eine der Frauen die mit ihr in Staat leben, bringt sie in einen unterirdischen Erdraum wo sie einige Stunden ausharren muss. 
Dieses geschlossenen unterirdischen Räume kennt man ja bereits aus Dokumentationen über Jonestown, eine amerikanische Sekte der 70iger Jahre. Ich finde das die Autorin die Sekte sehr gut umgesetzt hat, und das ganze sehr authentisch erzählt. 
Ihr Anführer heißt Papa S., und fast jeden Tag nimmt er sich eine andere Gefährtin, was Pearl zu Beginn noch toll findet, und auch unbedingt mal seine Gefährtin werden möchte. 
Eines Tages schließt sich noch eine Familie der Sekte an, die einen Sohn in Pearls Alter hat - Ellis. 
Langsam, Schritt für Schritt versucht er Pearl die Augen zu öffnen was sich abspielt und ganz langsam beginnt Pearl an dem System zu zweifeln. Bis sie sich allerdings überzeugen lässt, dass sie fliehen muss, passieren sehr viele erschreckende Dinge. 
Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, und durch den rasanten plötzlichen Einstieg will man es auch nicht wieder aus der Hand legen. 
Pearl ist zwar liebenswert, aber ich hätte sie am liebsten mal ganz durchgeschüttelt - auch wenn das bei dem Grad der Gehirnwäsche wohl nicht funktioniert hätte. Auch Pearls gleichaltrige "Geschwister" Kate und Jack, und den später auftauchenden Ellis fand ich sehr sympatisch. 

Der Autorin ist es gelungen eine sehr düstere und unterschwellig grausame Athmosphäre zu schaffen, die mich nicht so schnell losgelassen hat. (In der ersten Nacht nach dem ich es zu Ende gelesen hatte, habe ich sogar von dem Buch geträumt). 

Ein sehr tolles, wenn auch erscheckendes Buch. Vor dem Kauf sollte man sich bewusst sein, dass es sich nicht um in Happydappy-ok-ich-ändere-mein-Leben-am-nächsten-tag-weil-ich-meine-große- liebe-getroffen-habe-Buch ist, sondern einen eher nachdenklich zurücklässt 
4,5 Sterne 

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